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Spezielle Soziologie: ›Kultursoziologie‹
Der Kultursoziologie geht es um die kulturellen, d.h. bedeutungsgeladenen oder symbolischen Aspekte des sozialen Lebens. Jegliche soziale Phänomene sind kulturell geprägt oder 'codiert': Soziale Ungleichheit und Klassen, Rollen, Routinen, sozialer Wandel, Sozialisation, Handeln, Macht oder Herrschaft haben ihre je spezifische kulturelle Bedeutung. Umgekehrt stehen hinter kulturellen Phänomenen „soziale Standorte“ und gesellschaftliche Strukturen („Relationierung“). Daher ist die Kultursoziologie – anders als die anderen Subdisziplinen der Soziologie – nicht nur eine empirische Analyse einzelner kultureller Phänomene (Religion, Literatur, Musik, Film, Architektur, Tanz etc.) im Hinblick auf die Frage, in welcher Gesellschaft wir aktuell leben. Sie ist auch eine grundlegende soziologische Theorieperspektive, die klärt, was eine Gesellschaft eigentlich 'ist', wie sie sich konstituiert und welche Elemente dabei eine Rolle spielen.
Klassischerweise interessieren die verschiedenen Bereiche der 'Hochkultur', wobei methodisch vor allem immaterielle Kulturphänomene im Zentrum standen; in jüngerer Zeit rücken auch Massen- und Populärkulturphänomene sowie Artefakte, Massen- und Populärkultur, körperliche Praktiken sowie deren Affekte stärker in den kultursoziologischen Fokus. Die Klassiker der kultursoziologischen Perspektive sind die Klassiker der Soziologie schlechthin: Georg Simmel, Max Weber und Émile Durkheim; auch die Werke von Max Scheler, Karl Mannheim, Norbert Elias, Michel Foucault und Pierre Bourdieu sind kultursoziologische Klassiker.
Folgende Angebote gibt es in diesem Bereich: